Kükenaufzucht

Wer einer Glucke und ihren Küken zuguckt, dem blüht das Herz auf. Es ist faszinierend, wie liebevoll und ausdauernd sie den Kleinen die große weite Welt zeigt. Sie bringt ihnen bei, welche Körnchen die richtigen sind, welche Würmer lecker sind, vor welchen Gefahren sie sich in acht nehmen müssen. Selbstverständlich kümmert sie sich auch darum, dass ihre Küken nicht frieren.

Wer durch eine Kunstbrut die Glucke ersetzen muss und die Küken ganz ohne Verstärkung aufzieht, muss viele dieser Aufgaben übernehmen. Besonders genügend Wärme und das richtige Futter sind am Anfang wichtig! Aber auch Durchfall, Spreizbeinchen oder andere Notfälle können bei der Kükenaufzucht vorkommen. Meist können wir durch Kleinigkeiten und das richtige Handeln viel bewirken!

Die Aufzucht von Küken ist recht unkompliziert und bereitet viel Freude. Eure Tiere werden sich schnell an Euch gewöhnen und die kleinen Federbällchen fressen Euch aus der Hand. Ihr könnt Eure Küken sogar an einen gezielten Lockruf gewöhnen. Wenn Ihr diesen beibehalten, werden auch die ausgewachsenen Hühner noch darauf hören.

Wenn Ihr eine Brut plant, benötigt Ihr ein bisschen Vorbereitung. Besonders wichtig ist ein gutes Zuhause für die Küken! Im Kükenheim verbringen die Kleinen die ersten Wochen intensiv.

Zusätzlich benötigt Ihr eine Wärme- oder Infrarotlampe oder eine Wärmeplatte, die die erforderlichen 38 Grad im Kükenheim herstellen kann. Aber nicht nur die erforderliche Wärme ist für Küken wichtig: Auch spezielles Aufzuchtfutter und Trinkwasser muss jeden Tag frisch zur Verfügung stehen.

Das braucht Ihr für die Kükenaufzucht:

Das Kükenheim einrichten

Als Kükenheim eignen sich verschiedene Arrangements. Oft wird ein ausgedientes Aquarium oder auch Kaninchenkäfig verwendet. Wichtig ist, dass die Gesamthöhe von 40 cm nicht unterschritten wird. Bei Kaninchenkäfigen kann man in den ersten Tage nur das Unterteil verwenden. Sobald die Küken agiler werden, sollte man das Oberteil aufsetzen. Für die Aufzucht von Küken gibt es auch professionelle Kükenheime zu kaufen.

Für die Kreativen unter Euch: Eine Aufzuchtbox könnt Ihr auch selbst basteln. Allerdings raten wir von der Verwendung eines Kartons ab, da dieser zu schnell durchweichen würde. Bitte verzichtet auch auf Gitteruntergründe. Da fühlt sich kein Kükenfüßchen wohl darauf und es kann zu Verletzungen kommen.

Als Einstreu empfehlen wir Buchenhack zu verwenden: Die naturnahe Einstreu hat sich als besonders geeignet für die empfindlichen Kükenfüße erwiesen. Andere Einstreu-Arten sind nicht geeignet, da sie zu fein sind und das Risiko besteht, dass die Küken sie fressen und dadurch mit vollem Magen verhungern. 

Das Trinkwasser wird am besten in einer speziellen Tränke für Küken angeboten. Der Rand sollte recht eng und flach sein, damit die Küken nicht ertrinken können. Zusätzlich stellt Ihr dadurch sicher, dass die Kpken genügend Trinkwasser haben und es gleichzeitig nicht verschmutzt.

Das richtige Kükenfutter

Als Futter brauchen die Hühnerküken auf alle Fälle hochwertiges Kükenfutter! Da die Küken im Wachstum besonders viel Energie brauchen und hier die Weichen für ein langes und gesundes Leben gestellt werden, solltet Ihr auf ein gutes Kükenfutter wie unser ChickenGold® Hühner Kükenkorn setzen. Unser Futter enthält alle wichtigen Vitamine und Mineralstoffe, die Eure Küken zum Aufwachsen benötigen. Besonders der optimale Eiweißanteil ist enorm wichtig für ein gesundes Wachstum.

Das Kükenkorn sollten die Küken ab dem 1. Tag bis zur 8. Lebenswoche erhalten. Ab Woche 9 bis einschließlich Woche 16 solltet Ihr auf das ChickenGold® Hühner Junghennenkorn umsteigen!

Zusätzlich solltet Ihr ab dem 1. Tag Eure Küken mit BlaumohnPupufein®Immun Complete und getrockneten Oregano unterstützen – mischt die Zusätze einfach unter das Hauptfutter. Das kann die Darmtätigkeit optimal regulieren und Durchfall vorbeugen.

Als Futterbehälter eignet sich das Unterteil des Futterautomaten oder ein extra Futtertrog besonders gut. Dort kann genügend Futter angeboten werden. Wer eine fürsorgliche Glucke bei seinen Küken hat, kann beobachten, wie sie ihren Küken Körnchen, Blättchen und andere Leckereien zeigt.

Tipps für die Kükenaufzucht

Damit die kleinen Küken gesund und munter aufwachsen, muss die Temperatur im Kükenheim ständig überwacht werden. Sie dürfen keinesfalls auskühlen – eine Wärmelampe oder Wärmeplatte ist deshalb unerlässlich. Die Temperatur lässt sich an Wärmelampen und -platten individuell regeln, sodass es die Küken weder zu warm noch zu kalt haben.

Wie warm brauchen es die Küken?

Als Faustregel gilt: Gerade in den ersten Tagen sollte die Temperatur im Kükenheim bei etwa 36 bis 38 Grad Celsius liegen. 

Die Wärmelampe bzw. -platte ersetzt die Aufgabe einer Glucke, die ihre Küken unter ihrem warmen Daunenkleid hudert und wärmt. Deshalb sind bei den Küken Wärmeplatten besonders beliebt, da man sich ähnlich wie unter die Glucke gemütlich darunter kuscheln kann.

Der Vorteil: Durch die höhenverstellbaren Füße kann die Wärmeplatte mit den Küken mitwachsen und hat immer die perfekte Höhe. Um zu verhindern, dass die Küken auf die Wärmeplatte klettern und verunreiniugen, könnt Ihr eine extra Haube auf der Platte anbringen. 

Hygiene bei der Kükenaufzucht

Gerade bei der Kükenaufzucht ist eine ausreichende Hygiene essentiell: Die frischgeschlüpften Küken werden außerhalb ihrer schützenden Eierschale erstmals mit Krankheitserregern konfrontiert, während sich ihr Immunsystem noch im Aufbau befindet. 

Das Kükenheim selbst, aber auch der Futternapf, die Tränke und die Wärmeplatte solltet Ihr regelmäßig gründlich reinigen und mit dem F10SC Desinfektionsmittel desinfizieren. Die F10-Desinfektionsmittel sind speziell für die Tierhaltung entwickelt worden und wirken gegen eine Vielzahl von Bakterien, Viren, Pilzen und Sporen. Dami eignen sie sich hervorragend für die notwendige Hygiene im Kükenheim!

Aber nicht nur das Kükenheim selbst mitsamt der Einrichtung, auch Eure Hände solltet Ihr unbedingt regelmäßig desinfizieren, bevor Ihr Eure Küken oder das Kükenheim anfasst. Wascht zunächst Eure Hände mit dem F10 Handwaschgel und desinfiziert sie anschließend mit dem F10 Desinfektionsschaum. Der ist übrigens so handlich klein, dass Ihr ihn ganz praktisch direkt neben dem Kükenheim lagern könnt!

Übrigens: Wir wollen damit nicht eine „sterile Käseglocke“ über die Küken stülpen und vor jeglichen Kontakt mit der Außenwelt abschirmen. Gerade in den ersten Tagen sterben aber viele Küken aufgrund mangelhafter Hygiene, was sich durch diese simplen Tipps verhindern ließe. 

So erkennt Ihr das Geschlecht Eurer Küken:

Männchen oder Weibchen? Manche Hühnerrassen sind kennfarbig, sodass Sie bereits am 1. Tag erkennen können, was Hahn und was Henne ist. Bei den meisten Rassen müssen Sie allerdings warten, bis sich Kamm und Kehllappen ausprägen. Oder eben auch nicht.

Junge Küken sind unglaublich neugierig! Sie lieben es die Welt zu entdecken, klettern überall herauf und sind hin und wieder überraschend furchtlos. Zumindest solange man nicht zu laut niest. Das solltet Ihr unbedingt beachten! Natürlich dürfen unsere Küken die Welt erkunden, dabei muss es aber absolut sicher für die kleinen Zwerge sein! Gefährliche Fallen können drohen, wo Küken ertrinken, sich einklemmen oder herunterfallen können.

Küken können sich von klein auf sehr gut an ihre Bezugsperson gewöhnen – hier könnt Ihr Euch ihre Neugierde ganz besonders zu Nutze machen! Dann klettern die Kleinen bald ganz zutraulich auch auf Euch herum. Das ist nicht nur spaßig, sondern auch sinnvoll: Zahme Tiere sind in der Haltung für alle Betreiligten wesentlich angenehmer! Die Tiere erleiden in ihrem Alltag weniger Stress und Ihr könnt Eure Tiere ohne Probleme anfassen, um sie bei Krankheiten oder Problemen zu untersuchen.

Vergesellschaftung von Alt und Jung

Bei einer Naturbrut hat es sich häufig bewährt, die brütende Henne von den anderen Tieren zu trennen. Spätestens mit dem Schlupf der Küken müssen sie separiert werden. Die Glucke selbst solltet Ihr natürlich nach dem Schlupf bei den Küken belassen. Am Verhalten der Glucke kann man dann beobachten, wie lange sie ihre Küken führt und sich um sie kümmert.

Mit etwa fünf Wochen kann man in der Regel beobachten, dass die Küken merklich selbstständiger werden. Mit acht Wochen ist häufig die fürsorgliche Zeit der Glucke vorbei und sie lässt ihren Nachwuchs auf eigenen Beinen stehen – das kann aber von Glucke zu Glucke stark schwanken.

 

Die Glucke samt Küken wieder in die Gruppe zu integrieren ist immer ein wenig heikel. Die Küken sollten schon recht fidel und rege sein und nicht mehr zu zart. Viel hängt von den Charakteren der bestehenden Gruppe ab. Erfahrungswerte zeigen, dass es Gruppen gibt, bei denen man bereits sehr frühzeitig die Küken dazusetzen kann. Bei anderen Gruppe dagegen kann es bis zu 3 Monaten dauern, bis eine Vergesellschaftung funktioniert.

Zuerst solltet Ihr zwischen den adulten Hühnern und den Küken noch eine Abtrennung setzen. So können sich die zwei Gruppen kennenlernen, ohne dass eine Gefahr für die Küken besteht. Wenn an der Abtrennung keine Aggressionen mehr zu beobachten sind, könnt Ihr sie versuchshalber entfernen. Empfehlenswert ist es, das abends oder nachts zu tun, da die Hühner dann merklich ruhiger sind.